Die irrationale Angst vor der Vogelgrippe
via:www.handelsblatt.de
Von Richard Zinken, spektrumdirekt
Die Vogelgrippe wird nach Deutschland kommen. Das ist so sicher wie die Kollekte in der Kirche. Wann, wie, wo, das weiß kein Mensch. Deshalb müssen die Behörden vorbereitet sein. So, wie sie jederzeit vorbereitet sein müssen, ob die Krankheit nun Schweinepest, Sars, spanische oder sonstige Grippe heißt.
HEIDELBERG. Die Vogelgrippe wird auch wieder gehen. Und die nächste apokalyptische Gefahr wird folgen. Die ansteckendste und gefährlichste Seuche aber trägt seit jeher nur einen Namen: Angst.
Einen Kollegen, dessen Hund an den toten Gänsen von Neuwied geknabbert hat, konnte ich nicht wirklich beruhigen: Wenn diese an Vogelgrippe erkrankt wären, müsse er sich keine Sorgen machen. Vogelgrippe heißt Vogelgrippe, weil insbesondere Vögel an ihr erkranken. Sonst hieße sie Hundegrippe. Dummerweise war es aber Rattengift, an dem die Gänse starben. Da sollte er mit dem Hund lieber mal beim Tierarzt vorbeischauen. Und ein Vater aus Neuwied meinte besorgt gegenüber der Presse: "Solange man nicht weiß, dass es keine Vogelgrippe ist, bin ich beunruhigt." Mich würde eher beunruhigen, wenn meine Kinder mit Rattengift spielten.
Übrigens sterben jedes Jahr Zugvögel in unseren Weihern - an Rattengift und Anderem. Dieses Jahr wird fast jeder tote Vogel den Weg in die Nachrichten finden. Das ist wie mit den Busunglücken und ihren geheimnisvollen Häufungen. Gibt es ein schweres, folgen ganz schnell viele andere - in den Medien. Denn Busse verunglücken ständig - nur berichtet sonst niemand darüber.
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Vogelgrippe und Haustiere
via:wissenschaft-online.de
Die Vogelgrippe hat Deutschland erreicht; das heimische Geflügel ist zum Hausarrest verdonnert. Für Vögel endet eine Infektion mit dem gefürchteten Erreger H5N1 fast immer tödlich. Doch wie sieht es mit Katzen, Hunden und anderen Haustieren aus?
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Gefahr ist da - aber gering.
Tatsächlich nehmen es Grippeviren mit der Wirtsspezifität nicht besonders genau. Sie fühlen sich sowohl in Vögeln als auch in Säugetieren wohl, wobei besonders Schweine als "Mischgefäße" gefürchtet sind, in denen verschiedene Virenstämme ihr genetisches Sortiment untereinander austauschen, um dann neue Wirtsarten - wie beispielsweise den Menschen - zu attackieren.
Für die Erreger der Vogelgrippe - wozu auch H5N1 gehört - galt jedoch lange Zeit, dass sie sich auf Vögel und Schweine beschränken. Als jedoch H5N1 im Jahr 1997 zum ersten Mal beim Menschen nachgewiesen wurde, war diese Ansicht auf traurige Weise widerlegt.
Im Laufe der Zeit scheint das Virus sein Wirtsspektrum erweitert zu haben: Während es bis zum Jahr 2000 Mäusen noch nichts anhaben konnte, gelang es einzelnen Varianten ab 2001, sich auch in Nagern zu vermehren. Im Februar 2004 tauchte schließlich der Verdacht auf, dass auch Katzen von der Vogelgrippe infiziert werden können. Dies galt als äußerst ungewöhnlich, da die Raubtiere normalerweise gegen Grippe immun sind. Doch im Oktober desselben Jahres mussten in einem thailändischen Zoo 30 Tiger eingeschläfert werden, nachdem bereits 29 Artgenossen dem Erreger erlegen waren.
weiterlesen.....
"Würden wir das beim Menschen beobachten, hätten wir ein echtes Problem"
(Albert Osterhaus)
Das Ergebnis der Forscher um Thijs Kuiken bestätigte den Verdacht: Alle drei Katzen, welche die Forscher H5N1 aussetzten, zeigten bereits nach einem Tag typische Symptome wie Fieber und Atemschwierigkeiten; ein Tier starb nach sechs Tagen. Dagegen blieben die Kontrolltiere, die mit dem Stamm H3N2 - einem der häufigsten Influenza-Viren-Stämme des Menschen - infiziert wurden, erwartungsgemäß putzmunter.
Jetzt konnten die Wissenschaftler ihr Ergebnis erweitern [2]: Sie steckten drei Katzen direkt mit H5N1 an, drei Tiere bekamen infiziertes Hühnerfleisch zu fressen, und zwei weitere hielten sich mit angesteckten Artgenossen auf. Alle sieben Katzen erkrankten.
Von Richard Zinken, spektrumdirekt
Die Vogelgrippe wird nach Deutschland kommen. Das ist so sicher wie die Kollekte in der Kirche. Wann, wie, wo, das weiß kein Mensch. Deshalb müssen die Behörden vorbereitet sein. So, wie sie jederzeit vorbereitet sein müssen, ob die Krankheit nun Schweinepest, Sars, spanische oder sonstige Grippe heißt.
HEIDELBERG. Die Vogelgrippe wird auch wieder gehen. Und die nächste apokalyptische Gefahr wird folgen. Die ansteckendste und gefährlichste Seuche aber trägt seit jeher nur einen Namen: Angst.
Einen Kollegen, dessen Hund an den toten Gänsen von Neuwied geknabbert hat, konnte ich nicht wirklich beruhigen: Wenn diese an Vogelgrippe erkrankt wären, müsse er sich keine Sorgen machen. Vogelgrippe heißt Vogelgrippe, weil insbesondere Vögel an ihr erkranken. Sonst hieße sie Hundegrippe. Dummerweise war es aber Rattengift, an dem die Gänse starben. Da sollte er mit dem Hund lieber mal beim Tierarzt vorbeischauen. Und ein Vater aus Neuwied meinte besorgt gegenüber der Presse: "Solange man nicht weiß, dass es keine Vogelgrippe ist, bin ich beunruhigt." Mich würde eher beunruhigen, wenn meine Kinder mit Rattengift spielten.
Übrigens sterben jedes Jahr Zugvögel in unseren Weihern - an Rattengift und Anderem. Dieses Jahr wird fast jeder tote Vogel den Weg in die Nachrichten finden. Das ist wie mit den Busunglücken und ihren geheimnisvollen Häufungen. Gibt es ein schweres, folgen ganz schnell viele andere - in den Medien. Denn Busse verunglücken ständig - nur berichtet sonst niemand darüber.
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Vogelgrippe und Haustiere
via:wissenschaft-online.de
Die Vogelgrippe hat Deutschland erreicht; das heimische Geflügel ist zum Hausarrest verdonnert. Für Vögel endet eine Infektion mit dem gefürchteten Erreger H5N1 fast immer tödlich. Doch wie sieht es mit Katzen, Hunden und anderen Haustieren aus?
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Gefahr ist da - aber gering.
Tatsächlich nehmen es Grippeviren mit der Wirtsspezifität nicht besonders genau. Sie fühlen sich sowohl in Vögeln als auch in Säugetieren wohl, wobei besonders Schweine als "Mischgefäße" gefürchtet sind, in denen verschiedene Virenstämme ihr genetisches Sortiment untereinander austauschen, um dann neue Wirtsarten - wie beispielsweise den Menschen - zu attackieren.
Für die Erreger der Vogelgrippe - wozu auch H5N1 gehört - galt jedoch lange Zeit, dass sie sich auf Vögel und Schweine beschränken. Als jedoch H5N1 im Jahr 1997 zum ersten Mal beim Menschen nachgewiesen wurde, war diese Ansicht auf traurige Weise widerlegt.
Im Laufe der Zeit scheint das Virus sein Wirtsspektrum erweitert zu haben: Während es bis zum Jahr 2000 Mäusen noch nichts anhaben konnte, gelang es einzelnen Varianten ab 2001, sich auch in Nagern zu vermehren. Im Februar 2004 tauchte schließlich der Verdacht auf, dass auch Katzen von der Vogelgrippe infiziert werden können. Dies galt als äußerst ungewöhnlich, da die Raubtiere normalerweise gegen Grippe immun sind. Doch im Oktober desselben Jahres mussten in einem thailändischen Zoo 30 Tiger eingeschläfert werden, nachdem bereits 29 Artgenossen dem Erreger erlegen waren.
weiterlesen.....
"Würden wir das beim Menschen beobachten, hätten wir ein echtes Problem"
(Albert Osterhaus)
Das Ergebnis der Forscher um Thijs Kuiken bestätigte den Verdacht: Alle drei Katzen, welche die Forscher H5N1 aussetzten, zeigten bereits nach einem Tag typische Symptome wie Fieber und Atemschwierigkeiten; ein Tier starb nach sechs Tagen. Dagegen blieben die Kontrolltiere, die mit dem Stamm H3N2 - einem der häufigsten Influenza-Viren-Stämme des Menschen - infiziert wurden, erwartungsgemäß putzmunter.
Jetzt konnten die Wissenschaftler ihr Ergebnis erweitern [2]: Sie steckten drei Katzen direkt mit H5N1 an, drei Tiere bekamen infiziertes Hühnerfleisch zu fressen, und zwei weitere hielten sich mit angesteckten Artgenossen auf. Alle sieben Katzen erkrankten.
nanu - Fr Feb 17, 00:26
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Mari (Gast) - So Feb 19, 08:41
Hallo Elvi,
ja klar ... es wird immer wieder etwas neues - noch schrecklicheres - geben und die Medien machen daraus ihre Stories. Was sollten sie auch sonst schreiben..., es ist doch viel spannender zu lesen das die Vögel nun schon bis nach Brandenburg gekommen sind, als sich darüber Gedanken zu machen wie jemand mit Harz 4 jeden Monat um die Runden kommt ...
na egal - wir ändern das nicht....
liebe grüße an dich und ach ja ... die leiste da oben läuft ... lach ... aber zu schnell für meine begriffe...
ja klar ... es wird immer wieder etwas neues - noch schrecklicheres - geben und die Medien machen daraus ihre Stories. Was sollten sie auch sonst schreiben..., es ist doch viel spannender zu lesen das die Vögel nun schon bis nach Brandenburg gekommen sind, als sich darüber Gedanken zu machen wie jemand mit Harz 4 jeden Monat um die Runden kommt ...
na egal - wir ändern das nicht....
liebe grüße an dich und ach ja ... die leiste da oben läuft ... lach ... aber zu schnell für meine begriffe...
Bärchen2000 - Mo Feb 20, 12:48
Ich habe keine Angst. Schließlich leben wir nicht in engstem Kontakt zu Geflügel, jeder hat zwar seine Meise aber nicht unbedingt im Bett! Schätze es ist dieselbe Panikmache wie bei BSE - Hauptsache die Pharmaindustrie verdient gut !!! LG Bärchen
nanu - Mo Feb 20, 20:44
ich auch nicht
aber wenn, dann hätte ich mehr angst um meinen hund als mich :-)
Bärchen2000 - Di Feb 21, 11:40
Hallo Nanu ich hätte auch mehr Angst um unsere Katzen da Katzen ja Raubtiere sind und Vögel fangen.
Naja einer unserer Katzen Timmy hat jetzt eh erst einmal 14 Tage Hausaresst vom Tierarzt aus wegen seiner Blasenenzündung. LG Bärchen
Naja einer unserer Katzen Timmy hat jetzt eh erst einmal 14 Tage Hausaresst vom Tierarzt aus wegen seiner Blasenenzündung. LG Bärchen
4rx (Gast) - Di Apr 11, 04:41
Im glad I now signed up
Keep up the excellent job and bringing in the group!
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